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E-Control: 132.433 Strom- und Gaskunden wechselten im 1. Halbjahr 2022 ihren Lieferanten

Wechselzahlen im Jahresvergleich zurück gegangen – Bestandskundentarife attraktiver

Wien (1. August 2022) – 132.433 Strom- und Gaskundinnen und -kunden – sowohl Haushalte als auch Unternehmen – haben heuer in der ersten Jahreshälfte ihren Lieferanten gewechselt. Das geht aus der aktuellen Marktstatistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervor. „Das sind deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als sich 182.087 Kundinnen und Kunden einen neuen Strom- oder Gaslieferanten gesucht hatten. Das ist für uns eine logische Folge der derzeitigen Situation am Energiemarkt. Bereits seit Monaten steigen sowohl die Strom- als auch Gaspreise am Großhandelsmarkt massiv an. Das hat sich zwar noch nicht voll auf die Preise der Haushaltskunden durchgeschlagen, aber vor allem jene Kundinnen und Kunden, die noch „alte“ Bestandskundentarife haben, ziehen einen Lieferantenwechsel derzeit nicht in Betracht. Und das aus gutem Grund. Schließlich sind Neukundentarife derzeit deutlich teurer. Mit einem Sinken der Preise können wir leider auch in den nächsten Monaten noch nicht rechnen.“, bedauert der Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Wolfgang Urbantschitsch. 

Bei Strom liegt die Zahl der Wechsler im ersten Halbjahr bei 104.366 (darunter 69.093 Haushalte) Kundinnen und Kunden, den Gaslieferanten wechselten 28.067 Kundinnen und Kunden (darunter 25.061 Haushalte). Die Wechselraten betrugen im heurigen ersten Halbjahr 1,7 Prozent bei Strom und bei 2,2 Prozent bei Gas.

Niederösterreicher wechselten vor allem den Gaslieferanten

Am häufigsten wechselten ihren Stromlieferanten im ersten Halbjahr im Verhältnis zur Kundenanzahl die Oberösterreicher mit 2,3 Prozent (23.985 Kundinnen und Kunden) und die Niederösterreicher bei Gas mit 3,8 Prozent (11.010 Kundinnen und Kunden). Am zweithäufigsten wechselten bei Strom die Niederösterreicher ihren Lieferanten, und zwar mit 2,2 Prozent (18.954 Kunden) und bei Gas die Oberösterreicher mit 2,4 Prozent (3.374 Kunden). An dritter Stelle folgt sowohl bei Strom als auch bei Gas das Burgenland mit 1,7 Prozent (3.717 Kunden) bei Strom und bei Gas mit 2,3 Prozent oder 1.228 Kundinnen und Kunden.

„Das Bundesland mit der geringsten Wechselbereitschaft war bei Strom Vorarlberg mit einer Wechselrate von 0,6 Prozent bei Strom und bei Gas mit je 1,4 Prozent ebenfalls Vorarlberg und Wien.“, so Urbantschitsch.

Energiesparen ist das Gebot der Stunde

Seit Monaten befinden sich die Energiepreise auf Rekordniveau und gleichzeitig ist die ausreichende Versorgung mit Energie europaweit in das Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Gerade für Haushalte haben die aktuellen Energiepreise direkte und indirekte Auswirkungen auf die Geldbörse.“ Langfristig gesehen gibt es ein breites Verständnis der weiteren Vorgehensweise: Ausbau der Erneuerbaren, Substitution der fossilen Energieträger, Diversifikation von Bezugsländern, lokale und regionale Energieproduktion, etc. Aber wie kann man kurzfristig die Energiekosten senken? Der kurzfristig einzige wirklich erfolgsversprechende Faktor: Energiesparen. Nur durch die Reduktion des Energieverbrauches in den eigenen vier Wänden – aber auch am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr – können die enormen Energiekosten reduziert werden.“, betont der Vorstand der E-Control, Alfons Haber.

Und er betont in diesem Zusammenhang: „Dabei kann nicht oft genug betont werden: jede kleinste Maßnahme hilft, jede eingesparte Kilowattstunde spart Kosten. Im Bereich der Raumwärme liegen die größten Potenziale bei der Absenkung der Raumtemperatur, dem richtigen Lüften von Räumen, der Wartung und Pflege von Heizsystemen, etc. Auch beim Stromverbrauch helfen die altbekannten Maßnahmen: Abschalten von Geräten (auch Abschalten des Stand-by-Modus), Tausch von Beleuchtungskörpern, sinnvolles und effizientes Befüllen von Waschmaschine, Kühlschrank und co. Bis längerfristige Maßnahmen greifen, sind es kurzfristig die jahrzehntelang bekannten Maßnahmen, die die Energiekosten nachhaltig senken können.“

Auch die EU hat bereits darauf reagiert und verpflichtet die Mitgliedsländer zum Energiesparen – vorrangig bei Gas, wo der Verbrauch innerhalb kürzester Zeit um 15% reduziert werden muss. Und Haber betont abschließend: „Sehen wir diese Entwicklung als Chance, damit sich die Energiewelt künftig in die richtige Richtung dreht.“

Surftipps und Kontakte auf einen Blick:

Erklärfilme der E-Control: https://www.e-control.at/erklarfilme

Tarifkalkulator der E-Control für Strom und Gas: www.tarifkalkulator.at

Energiespar-Check der E-Control: https://www.e-control.at/energiespar-check

Energie-Hotline 0800-212020 (auch per WhatsApp und neu per Chatbot) oder unter beratung@e-control.at

Schlichtungsstelle der E-Control: schlichtungsstelle@e-control.at

 

Die Details zu den Anbieterwechselzahlen sind auf der Homepage der E-Control zu finden:

Strom: https://www.e-control.at/statistik/e-statistik/archiv/marktstatistik/verbraucherverhalten

Gas: https://www.e-control.at/statistik/g-statistik/archiv/marktstatistik/verbraucherverhalten

 

Interaktive Charts:

Strom: https://www.e-control.at/statistik/e-statistik/charts

Gas: https://www.e-control.at/statistik/g-statistik/charts