Back E-Control: Stromkennzeichnung – 84 Prozent der Nachweise aus erneuerbaren Energieträgern

E-Control: Stromkennzeichnung – 84 Prozent der Nachweise aus erneuerbaren Energieträgern

Anteil der Nachweise aus Ökostrom etwas zurück gegangen, Nachweise aus fossilen Energieträgern etwas gestiegen

Wien (08. Oktober 2018) – Der Anteil der Nachweise aus erneuerbaren Energieträgern ist im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen, und zwar von knapp 87 (86,74 Prozent) auf rund 84 Prozent (83,71 Prozent). Im Gegenzug wurden mehr Nachweise aus fossilen Energieträgern (Erdgas, Kohle und Erdöl) eingesetzt, nämlich von knapp 13 Prozent (12,86 Prozent) im Jahr 2016 auf rund 16 Prozent (16,11 Prozent) im Jahr 2017. Das geht aus dem aktuell veröffentlichten Stromkennzeichnungsbericht der Regulierungsbehörde E-Control hervor. „Das bedeutet, dass die heimischen Stromlieferanten 2017 im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Herkunftsnachwiese für Strom aus Ökostrom beschafft haben.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, die Ergebnisse. Und ergänzt: „Der höhere Anteil an Nachweisen aus fossilen Energieträgern ist unter anderem auf ein geringeres Angebot bei der Wasserkraft zurückzuführen. Lieferanten, die kurzfristig Nachweise zukaufen mussten, sahen sich daher nach günstigeren Alternativen, also fossilen Nachweisen, um.“

Mehr Nachweise aus Österreich

Der Anteil der eingesetzten Nachweise aus Österreich ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen, und zwar von 70 Prozent auf knapp 74 Prozent. „Der Rückgang der eingesetzten Nachweise auf rund 26 Prozent lässt somit eine stärkere Nachfrage nach heimischen Stromprodukten vermuten.“, so Urbantschitsch. Norwegen bleibt mit etwas mehr als 14 Prozent weiterhin der größte ausländische Lieferant von Nachweisen für die österreichische Stromkennzeichnung, auch wenn der Anteil gesunken ist. Kleinere Mengen kamen auch aus Frankreich (3,18 Prozent), Schweden (2,74 Prozent) und Italien (2 Prozent).

Gaskennzeichnung möglich

Die Klima- und Energiestrategie sowie die Novelle der Richtlinie 2009/72/EG sehen einen verstärkten Einsatz von Gas aus erneuerbaren Technologien vor. „Auch bei Gas soll es zu einer verstärkten Transparenz und einer Bewusstseinsbildung bei den heimischen Konsumentinnen und Konsumenten kommen. Deshalb soll künftig auch ein Nachweissystem für Gas aus erneuerbaren Technologien geschaffen werden.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Andreas Eigenbauer.

125 Grünstromlieferanten

Im Jahr 2017 wurden von 125 Lieferanten in Österreich ausschließlich Herkunftsnachweise aus erneuerbaren Energien eingesetzt. Die Zahl ist somit im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. Die Gesamtabgabemenge dieser Lieferanten ist allerdings weiter gestiegen, und zwar von 31.470 GWh im Jahr 2016 auf 32.988 GWH im Jahr 2017.

Alles kann belegt werden

Seit 2015 müssen sämtliche Stromlieferanten, die in Österreich Endkundinnen und -kunden beliefern, die abgegebene Strommenge zu 100 Prozent mit Nachweisen belegen. „Die Stromkennzeichnung wird von sämtlichen Lieferanten sehr ernst genommen und entsprechend korrekt umgesetzt.“, stellt Eigenbauer den Unternehmen ein gutes Zeugnis aus, betont aber auch, dass die Stromkennzeichnung getrennt von der realen physikalischen Stromlieferung abläuft. Wie schon im Vorjahr erhielten die heimischen Stromkunden keinen „Strom unbekannter Herkunft“, es wurde also für jede Beschaffung ein Herkunftsnachweis eingesetzt. Die Konsumenten finden den Strommix ihres Produktes auf ihrer Stromrechnung oder auch im Tarifkalkulator der E-Control.

Der neue Stromkennzeichnungsbericht ist folgendem Link abrufbar: https://www.e-control.at/publikationen/oeko-energie-und-energie-effizienz/berichte/stromkennzeichnungsbericht

Abbildung: Der Anteil erneuerbarer Energie in der Stromkennzeichnung lag 2017 bei 83,71 Prozent

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