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Spritpreisrechner: 10 Jahre Preistransparenz an den Zapfsäulen

85 Millionen Abfragen – die meisten montags

40,1 Mio. Mal besuchten Tankstellensuchende seit September 2011 die Spritpreisrechner-Website unter www.spritpreisrechner.at. Aber auch die Automobilclubs ÖAMTC und ARBÖ haben Zugriff auf die Daten in unserer Preistransparenzdatenbank und lassen sie in ihre diversen Autofahrerangebote einfließen. Rechnet man die Abfragen über die Services der Clubs dazu, so haben sich in den zehn Jahren seit Inbetriebnahme 85.016.080 mal Spritsuchende mittels der Datenbank über die Tankstellen mit den günstigsten Spritpreisen informiert.

Wenn man sich die Zugriffe im Detail anschaut, stellt man fest, dass in der Regel montags am häufigsten nach Tankstellen gesucht wird und innerhalb eines durchschnittlichen Tages gibt es bei den Abfragen eine leichte Spitze gegen 11 Uhr. Das liegt daran, dass die Meisten inzwischen wissen, dass Spritpreise in Österreich immer nur mittags Punkt 12 Uhr erhöht werden dürfen. Das führt dazu, dass die Preise, die im Schnitt zwei- bis dreimal pro Tag geändert werden, vor 12 Uhr in aller Regel am günstigsten sind. Eine ähnliche Faustregel gäbe es für den Wochenverlauf: am Montagmittag werden die meist höchsten Preise eingestellt, bis Sonntagnachmittag fallen sie in der Regel auf den Wochentiefststand. Wer also Montag vor der mittäglichen Preiserhöhung tankt, fährt sprichwörtlich am günstigsten.

Rekordpreise?

Gerade derzeit stöhnen viele Autofahrerinnen und -fahrer beim Blick auf die Zapfsäulen und gerne wird dabei von Rekordpreisen gesprochen. Aber hier trügt die Erinnerung. Auch wenn sich aus den Daten der Preistransparenz kein österreichischer Durchschnittspreis für Diesel oder Super-95 errechnen lässt, da nur die Preismeldungen erfasst werden, nicht aber die jeweils abgegebenen Treibstoffmengen, so lassen sich in der Relation beispielsweise die Mediane – vereinfacht gesagt, die mittleren Werte – der Preismeldungen gut vergleichen. 

Für Diesel erreichte der österreichweite Median mit 1,599 Euro pro Liter am 27. September 2012 den bisher höchsten Wert, gefolgt vom 27. August 2013, als der Median für Diesel bei 1,579 Euro je Liter lag. Zum Vergleich: der höchste Wert 2021 lag bislang am 10. November dieses Jahres bei 1,417 Euro je Liter Diesel. 

Bei Super-95 wurde der Spitzenwert der vergangenen zehn Jahre ebenfalls am 27. September 2012 erreicht, mit einem Medianwert von 1,689, gefolgt von 1,618 Euro pro Liter, die sich für den Median am 26. Mai 2012 errechneten. Auch hier der Vergleich: im Jahr 2021 wurde der höchste Medianwert für Super-95 mit 1,449 Euro pro Liter ebenfalls am 26. November erreicht. In der zehnjährigen Rangliste ist das lediglich der 499st teuerste Wert.

Grafik: Entwicklung der Spritpreisrechner-Besuche und Preismeldungen; Quelle: E-Control

Grafik: Entwicklung der Spritpreisrechner-Besuche und Preismeldungen; Quelle: E-Control vergrößern

Am günstigsten waren die Preise für Diesel dagegen am 24. Jänner 2016 mit 0,894 Euro pro Liter im Median, gefolgt vom 14. Februar desselben Jahres mit 0,896. Bei Super 95 ergab sich der niedrigste Median der Preismeldungen mit 0,953 Euro pro Liter für den 17. Mai 2020. Eine Woche zuvor, am 10. Mai, war der zweitgünstigste Super-Tag der letzten zehn Jahre mit einem Median von 0,960 Euro pro Liter.

Gute Zusammenarbeit

Obgleich die Branche der Tankstellenbetreiber anfänglich von der Idee eines öffentlichen Spritpreisvergleichs nicht sonderlich angetan war, hat sich schnell eine konstruktive und sehr gute Zusammenarbeit von Tankstellenbetreibern und der E-Control etabliert. Hier machte sich auch der Gedanke an die Anwenderfreundlichkeit, den die Behörde auch gegenüber den Betreibern stets im Sinn hatte, bezahlt. So wurden von Anfang an drei Arten vorgesehen, wie die Preise gemeldet werden können: über ein einfach gehaltenes Internetportal, über eine Schnittstelle (API), die automatisierte Preismeldungen vor allem der großen Ketten verarbeitet, und per SMS. Alle drei Kanäle werden nach wie vor genutzt, wobei sich die Verteilung auf die drei Optionen seit 2011 nur unwesentlich verändert hat. Zuletzt entfielen auf die automatisierte Datenkommunikation per API 79,0%, auf das Internet-Portal rund 12% und auf SMS 9% der im 3. Quartal 2021 eingegangenen Preismeldungen.

Die Betreiber halten sich auch weitestgehend an die Vorgaben zur Preismeldung und Datenpflege. In den zehn Jahren seit Inbetriebnahme der Preistransparenzdatenbank sind kaum zehn Amtshilfeansuchen von Bezirksverwaltungen eingegangen, die als zuständige Instanzen bei Verstößen, Auskünfte aus der Datenbank erhalten, um etwaige Anzeigen zu verfolgen. 

Surftipp: www.spritpreisrechner.at 
Quartalsberichte: www.e-control.at/publikationen/preistransparenz-datenbank