Strom- und Gasstatistik: Juni 2022

Stromverbrauch im ersten Halbjahr leicht gestiegen, Gasverbrauch zurück gegangen

Strom: Verbrauchsrückgang im Juni 2022 um 3,3%, Winderzeugung deutlich höher

Gas: Verbrauchsrückgang im Juni 2022 um 5,7%, Speicherinhalt erneut höher

 

Leichter Verbrauchsanstieg im ersten Halbjahr

Beim Inlandsstromverbrauch (ohne Verbrauch für Pumpspeicherung) im Bereich der Gesamten Elektrizitätsversorgung Österreichs war im Juni 2022 ein Rückgang um 3,3% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres zu verzeichnen.

Für das erste Halbjahr 2022 ergibt sich insgesamt eine geringe Steigerung des Verbrauchs um 0,4%.

Leistungsmäßig war im Juni 2022 eine Spitzenlast am 3. Mittwoch auf Stundenbasis von 8,8 GW festzustellen.
Im Bereich der Öffentlichen Versorgung, in der viertelstündliche Leistungswerte zur Verfügung stehen, trat die maximale Leistung von rund 8,7 GW am 9. Juni 2022 um 11:30h auf.

 

Produktionssteigerung in der ersten Jahreshälfte

Insgesamt konnte im ersten Halbjahr 2022 mit 35,7 TWh um 1,2 TWh oder 3,4%  mehr elektrische Energie erzeugt werden als in der Jahreshälfte des Jahres 2021.

Im Juni 2022 wurde mit 5,9 TWh um rund 0,5 TWh bzw. 8,1% weniger Strom in Österreich produziert als im selben Monat des Jahres 2021.
Rund zwei Drittel der gesamten Stromproduktion stammten dabei aus den österreichischen Wasserkraftwerken. Diese erzeugten mit rund 3,9 TWh allerdings um 0,7 TWh bzw. 15,7% weniger Strom als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dies ist vor allem auf die weiterhin stark unterdurchschnittliche Wasserführung der österreichischen Flüsse zurückzuführen.

Der Erzeugungskoeffizient lag im Juni mit 0,86 deutlich unter dem Vorjahreswert (1,05), wodurch die Laufkraftwerke um 0,5 TWh oder rund 18% weniger Strom erzeugen konnten als im Juni des Jahres 2021. Die Speicherkraftwerke produzierten im selben Zeitraum mit 1,4 TWh um rund 0,2 TWh bzw. 12% weniger elektrische Energie. Windkraftanlagen konnten im Vergleich zum Vorjahr mit rund 0,5 TWh um 38,5% mehr Strom produzieren. Die Erzeugung aus Wärmekraftwerken lag mit 0,7 TWh um rund 5% über dem Vorjahreswert. Dabei erzeugten die Gaskraftwerke mit 0,24 TWh um 16,5% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

 

Mehr Importe im Halbjahresvergleich

In der ersten Jahreshälfte des Jahres 2022 wurde mit rund 14,1 TWh um rund 14% mehr elektrische Energie aus dem benachbarten Ausland importiert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die physikalischen Stromexporte stiegen im selben Zeitraum um rund 20% auf rund 11,2 TWh.

Im Juni 2022 lagen die physikalischen Importe mit 1,7 TWh um rund 38% über und die physikalischen Exporte um 2,3% unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

 

 

Gasverbrauch rückläufig

Insgesamt wurde von den österreichischen Endkunden im ersten Halbjahr 2022 mit 49,1 TWh um 3,3 TWh bzw. 6,4% weniger Gas verbraucht als im letzten Jahr.

Im Berichtsmonat Juni lag der Verbrauch mit 3,8 TWh um rund 6% unter dem Vorjahreswert.

Die Monatshöchstlast trat im Berichtsmonat mit rund 7,8 GW am 2. Juni 2022 um 10:00 Uhr auf.

 

Deutlich mehr Bewegung in den Speichern

Aus den Speichern wurde im Juni mit 1,35 TWh um 0,6 TWh bzw. 89,8% mehr Gas entnommen als im Vorjahr. Im selben Zeitraum konnte um rund 4,4 TWh oder 50,3% mehr Gas eingelagert werden als im Juni des Jahres 2021.

Für das erste Halbjahr resultiert ein Rückgang bei der Speicherentnahme um rund 34 TWh oder 51%, wohingegen mit rund 42 TWh mehr als doppelt so viel Gas in die Speicher eingelagert wurde als in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021.

 

Jeweils weniger Gasimporte und -exporte

Die physikalischen Gasimporte aus dem benachbarten Ausland lagen im gesamten Zeitraum Jänner bis Juni 2022 mit 192,2 TWh um 25,5 TWh oder rund 12% unter dem Vergleichswert des Jahres 2021. Auch bei den Exporten war im selben Zeitraum mit 135,2 TWh ein Rückgang um 77,5 TWh bzw. 36,4% zu verzeichnen.  

Im Berichtsmonat Juni lagen sowohl die Importe (-25,3%) als auch die Exporte (-48,8%) unter den Vorjahreswerten.

 

 

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