Zurück E-Control: Gasverbrauch im Jahr 2017 deutlich gestiegen

E-Control: Gasverbrauch im Jahr 2017 deutlich gestiegen

Österreich verbrauchte wegen kalten Wintermonaten und stärkerem Einsatz von Gaskraftwerken im Jahr 2017 um 8,3 Prozent mehr Gas – Stromverbrauch um 1,4 Prozent gestiegen

Der Gasverbrauch ist in Österreich im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Der Gasverbrauch durch Endkunden erhöhte sich um 8,3 Prozent von 87.900 Gigawattstunden auf 95.200 Gigawattstunden, das ist ein Plus von 7.300 Gigawattstunden – und das, obwohl es im Jahr 2016 aufgrund des Schaltjahres im Februar einen Tag mehr gab. „Aufgrund der kälteren Temperaturen im Jänner und Februar wurde mehr Gas zum Heizen von Gebäuden verwendet“, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch zu den aktuell veröffentlichten statistischen Daten der Energieregulierungsbehörde E-Control. Gas wurde im vergangenen Jahr auch verstärkt für die Stromerzeugung eingesetzt. Gaskraftwerke waren 2017 auch im Sommer verstärkt zur Stabilisierung des Stromnetzes im Einsatz und haben dadurch den Gasverbrauch in die Höhe getrieben.

Stromverbrauch um 1,4 Prozent gestiegen

Der Stromverbrauch ist im Jahr 2017 ebenfalls neuerlich angestiegen und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent bzw. 1.000 Gigawattstunden auf 71.100 Gigawattstunden. „Grund dafür war einerseits die kalte Witterung in den Anfangsmonaten, aber auch das höhere Wirtschaftswachstum war für den steigenden Stromverbrauch ausschlaggebend.“, erläutert E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer.

Weniger Strom aus Wasserkraft, dafür mehr aus Gas- und Windkraftwerken

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ging im gesamten Jahr 2017 um 1,9 Prozent oder 700 Gigawattstunden auf 38.500 Gigawattstunden zurück, wobei die Rückgänge vor allem in den ersten zwei Quartalen gegeben waren. Beginnend mit September war allerdings die Erzeugung der Laufkraftwerke deutlich höher als im Jahr davor, sodass der anfängliche Rückgang über das gesamte Kalenderjahr betrachtet etwas gedämpft werden konnte.

Die Wärmekraftwerke wurden um 13,6 Prozent oder 2.300 Gigawattstunden mehr eingesetzt als im Jahr davor, wobei die größten Zuwächse in den ersten drei Quartalen verzeichnet wurde. Windkraftwerke produzierten um 24,7 Prozent bzw. 1.300 Gigawattstunden mehr Strom als im Vorjahr.

Inländische Gasproduktion gestiegen, mehr Gasspeicher

Die Gasproduktion im Inland hat sich 2017 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr erhöht, und zwar um 7,0 Prozent bzw. 900 Gigawattstunden auf knapp 13.500 Gigawattstunden.

In den Erdgasspeichern waren mit Ende Dezember insgesamt 58.600 Gigawattstunden eingespeichert, (umgerechnet 5,2 Mrd. Nm3), was einem Füllungsgrad von 61,7 Prozent entspricht. „Dies ist ein deutlich höherer Speicherstand als zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres mit 55.000 Gigawattstunden Inhalt bzw. 57,9 Prozent Füllungsgrad.“, erläutert Eigenbauer.  

Geringere Nettoimporte bei Strom

Sowohl die Stromimporte als auch die Stromexporte sind im Jahr 2017 gestiegen. Die Importe erhöhten sich um 3.000 Gigawattstunden oder 11,4 Prozent auf 29.400 Gigawattstunden, die Exporte gleichzeitig um 3.600 Gigawattstunden oder 18,8 Prozent auf 22.800 Gigawattstunden. Werden von den Importen die Exporte abgezogen, bleibt ein Importsaldo von rund 6.500 Gigawattstunden, das ist ein Minus von 600 Gigawattstunden gegenüber dem Vorjahr.