Zurück E-Control: 87 Prozent der Herkunftsnachweise aus erneuerbarer Energie

E-Control: 87 Prozent der Herkunftsnachweise aus erneuerbarer Energie

Neuer Stromkennzeichnungsbericht des Energieregulators – Anteil der Herkunftsnachweise aus erneuerbarer Energie ist auf rund 87 Prozent leicht gesunken

Wien (28. Oktober 2016) – Für österreichische Haushalte und Betriebe wurden 2015 zu rund 87 Prozent Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energie beschafft. Das besagt der neue Stromkennzeichnungsbericht der Energieregulierungsbehörde E-Control. Der Anteil ging im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 von 89,1 Prozent auf 86,7 Prozent allerdings leicht zurück. Der Anteil von Nachweisen aus fossiler Energie (Erdgas, Erdöl, Kohle) stieg von 10,4 Prozent auf 12,9 Prozent, jener sonstiger Energieträger (vorwiegend Bioabfälle und Klärschlamm) betrug 0,4 Prozent.

Für jede Kilowattstunde Strom Nachweis vorhanden

Österreichische Stromkunden erhielten 2015 keinerlei Graustrom, sogenannten „Strom unbekannter Herkunft“, also ohne Beschaffung von Herkunftsnachweisen. Es wurden keine Nachweise für Kernkraft eingesetzt. Die Stromlieferanten haben die vom Nationalrat beschlossene vollständige Stromkennzeichnungspflicht zur Gänze eingehalten, für jede Kilowattstunde ist ein entsprechender Nachweis vorhanden. „Der Strom hat in Österreich durchgehend ein Mascherl“, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Für Konsumenten muss der jeweilige Strommix auf ihrer Stromrechnung ersichtlich sein.

Nachweise zu 65 Prozent aus Österreich

Der Großteil der 2015 für die Stromkennzeichnung eingesetzten Herkunftsnachweise stammte aus Österreich, nämlich 65,24 Prozent. 2014 waren es 69 Prozent. Knapp ein Viertel der Nachweise kam aus Norwegen (24 Prozent). Kleinere Mengen an Zertifikaten stammten aus Frankreich (3,12 Prozent), Schweden (2,57 Prozent), Finnland (2,26 Prozent), Niederlande (1,05 Prozent), Slowenien (0,66 Prozent), Dänemark (0,44 Prozent), Schweiz (0,34 Prozent), Deutschland (0,21 Prozent) und Italien (0,12 Prozent). „Alle eingesetzten Nachweise wurden korrekt ausgestellt und eingesetzt“, betont E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer, der darauf hinweist, dass der Strommix laut der Stromkennzeichnung von der tatsächlichen Erzeugungsstruktur zu unterscheiden ist.

Zehn neue Grünstromlieferanten

Im vergangenen Jahr sind in Österreich zehn Lieferanten dazugekommen, die nur Herkunftsnachweise aus erneuerbaren Strom beschaffen. „Wir beobachten deutliche Zuwächse bei den Grünstromlieferanten. Im vergangenen Jahr wurde eine neue Rekordzahl erreicht“, sagt Andreas Eigenbauer. Die Zahl der Lieferanten erneuerbarer Energie hat sich von 107 im Jahr 2014 auf 117 erhöht, 2010 lag die Zahl der Grünstromlieferanten noch bei 36. „Seit 2010 hat sich die Zahl der Grünstromlieferanten mehr als verdreifacht.“ Die Gesamtabgabemenge aller Ökostromanbieter (inklusive Landesenergieversorger, die reine Grünstromanbieter sind) hat sich von 2014 auf 2015 von 30.456Gigawattstunden auf 31.070 Gigawattstunden erhöht. 2013 waren es noch 17.412 Gigawattstunden, 2012 waren es 9.184 Gigawattstunden.