Der Covideffekt ist jedoch nicht gleichmäßig über das Jahr 2020 hinweg verteilt gewesen. Während im April, im Zuge des ersten Lockdowns, der Endverbrauch um 13% gesunken ist, lagen die Einbrüche im Mai und Juni über 5%. Im 3. Quartal lagen die Minderverbräuche zwischen 0% und 5%. Das gesamte vierte Quartal 2020 war kälter als im Vorjahr und die kalte Witterung hat dazu beigetragen, dass das letzte Jahresquartal sogar insgesamt einen höheren Verbrauch verzeichnete als noch 2019. Zusätzlich zum erhöhten Verbrauch durch die Witterung war über viele Wirtschaftsbereiche der Stromerbrauch sehr hoch. Dominiert war die Entwicklung vom Verbrauch der produzierenden Industrie, die etwa drei Viertel des gesamten Großverbrauchs stellt.
Der sinkende Stromverbrauch ist historisch gesehen eine große Ausnahme. Merkbar sinkende Verbräuche sind eigentlich nur zu sehen, wenn besondere wirtschaftliche Umstände eine wesentliche Reduktion der Wirtschaftsleistung verursachen.