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Ökostrombericht 2020: Photovoltaik und Windkraft im Aufschwung

Der Anteil des geförderten Ökostroms ist im vergangenen Jahr von 16,5 Prozent im Jahr 2018 auf 17,7 Prozent gestiegen. Das geht aus unserem aktuellen Ökostrombericht hervor.  Die von der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) abgenommene Strommenge stieg um sechs Prozent von 9.784 Gigawattstunden (GWh) auf 10.406 GWh. 

Am Fördersystem selbst hat sich auch 2019 nichts geändert. Gefördert werden weiterhin bestimmte Ökostromtechnologien mittels staatlich garantierter Einspeisetarife, also fixen Abnahmepreisen für den Strom. 

Nach 59.268 GWh im Jahr 2018 betrug die gesamte Stromabgabe an Endverbraucher im Bezugsjahr 2019 58.912 GWh. Dies zeigt jedoch nicht zwangsweise einen sinkenden Gesamtstromverbrauch, sondern vorerst einmal ausschließlich eine Reduktion der Abnahme aus dem öffentlichen Netz. Gerade im gewerblichen und industriellen Bereich ist der Verbrauch aus der eigenen Erzeugung ein wesentlicher Faktor, der die Abnahme aus dem öffentlichen Netz verringert.

Ergebnisse des Ökostromberichts: Photovoltaik konnte auch bei der abgenommenen Menge zulegen

Betrachtet man die abgenommene Menge im Jahr 2019, so kam es nach einem Rückgang 2018 von 750 GWh zu einem Anstieg 2019 um 620 GWh. Den signifikantesten Anstieg verzeichnete dabei die Windkraft mit knapp 1.150 GWh, gefolgt von der Photovoltaik mit 90 GWh.

Dies spiegelt sich auch in der installierten Leistung wider. Hier konnte die Windkraft mit 200 MW am deutlichsten zulegen, gefolgt von der Photovoltaik mit zusätzlichen 150 MW. Neben der Kleinwasserkraft kam es auch im Bereich der festen Biomasse zu einem Rückgang der installierten Leistung, wobei davon auszugehen ist, dass ein Teil dieser Menge durch die Ausführungsgesetze zum Biomasseförderung-Grundsatzgesetz abgefangen wurde.

Entwicklung der von der OeMAG abgenommenen Menge von 2018 auf 2019 im Überblick:
•    Windkraft +23 %
•    Photovoltaik +14 %
•    Kleinwasserkraft -11 %
•    Biomasse fest -21 %
•    Biogas -1 %

Ökostromvergütung leicht gestiegen

Der Anstieg der abgenommenen Ökostrommengen spiegelt sich auch in den gestiegenen ausbezahlten Förderungen wider. So stieg das im Jahr 2019 ausbezahlte Vergütungsvolumen um 3% auf 1,1 Mrd. Euro (+30 Mio. Euro). Das Vergütungsvolumen ist die Summe der ausbezahlten Einspeisetarife und enthält somit den Marktwert des abgenommenen Stroms. Das Unterstützungsvolumen, welches die tatsächliche Förderung über dem Marktwert hinaus widerspiegelt, belief sich im Jahr 2019 auf 582 Mio. Euro. Hierbei wird der leichte Anstieg des Vergütungsvolumens durch den deutlich gestiegenen Marktpreis mehr als kompensiert. Verglichen mit 2018 ergibt sich dadurch ein positiver Effekt von 
122 Mio. Euro. Der den Berechnungen zugrunde gelegte Marktpreis stieg dabei von 39 auf 50 Euro/MWh.

Geförderter Ökostrom sparte bis zu 10 Mio. t CO2

Ein Eckpunkt der Förderung von Strom aus Erneuerbaren ist die Vermeidung von CO2, was den zentralen Nutzen und einen klaren Beitrag zur Energiepolitik darstellt. Aufgrund des abgenommenen Ökostroms von 10.406 GWh konnten laut Berechnungen der E-Control im Jahr 2019 bis zu 11 Mio. t CO2 eingespart werden. Wären besagte Ökostrommengen in Gas- und Dampfkraftwerken produziert worden, wären die CO2-Emissionen um 4,6 Mio. t CO2 höher gewesen. Im Vergleich zu Braunkohlestrom beträgt die Einsparung besagte 11 Mio. t CO2.

Ökostromkosten 2020 bei rund 90 Euro für einen Durchschnittshaushalt

Die steigenden Mengen und der rückläufige Marktpreis spiegeln sich auch in den Ökostromkosten wider. Gesunkene abgenommene Mengen und ein hoher Marktpreis führten für 2019 zu einem deutlichen Rückgang der Ökostromkosten für Haushalte. Die Ökostromförderkosten für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden betragen im Jahr 2020 rund 90 Euro im Jahr inklusive Steuern. Die entsprechenden Gutachten für die Verordnung des BMK und somit die Zahlen für 2021 sind gerade in Ausarbeitung. Ein finales Bild dazu wird deshalb erst Ende des Jahres vorliegen. Bei den Kosten ist es auch in der Vergangenheit immer wieder zu Schwankungen gekommen, das ist nicht ungewöhnlich. Diese Schwankungen sind im Wesentlichen von den erzeugten Mengen und dem Strommarktpreis abhängig.

Österreich hat traditionell hohen Ökostromanteil

Österreich verfügt traditionell über einen hohen Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung. Nach ersten Auswertungen stieg der Anteil des Ökostroms (inländische Erzeugung) am Stromverbrauch von 72% auf 78% im Jahr 2019. Dieser Anteil umfasst den gesamten Ökostrom, also sowohl den im Ökostrombericht erfassten Ökostrom, der mit Fördermitteln unterstützt wurde, als auch Ökostrom ohne Förderungen, wie etwa Strom aus großen Wasserkraftwerken. Dabei schwankt die Erzeugung je nach Wasserkraftkoeffizienten um bis zu 5%, was sich bei einem Vergleich der Jahre 2018 und 2019 auch zeigt. 
 

Der neue Ökostrombericht ist hier auf unserer Website abrufbar. Das Wesentliche kompakt und bequem online durchscrollen können Sie hier mit einem Klick