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Extremes Wetter macht Stromkunden zu schaffen

Der heurige Sommer wird mit Temperaturen von 1,9 Grad über dem vieljährigen Mittel voraussichtlich zum viertheißesten Sommer der Messgeschichte werden. Hitze und Trockenheit haben die Wasserführung in den Flüssen und damit auch die Stromerzeugung aus Wasserkraft in den Laufkraftwerken reduziert. Diese produzierten in Österreich im August um rund 2.000 Megawatt (MW) weniger als üblicherweise im August. Im Gegensatz dazu stieg der Verbrauch wegen des vermehrten Einsatzes von Klimaanlagen und Kühlgeräten. Das alles wirkt sich auf den Strompreis aus. Die Österreichische Energieagentur hat Anfang September mitgeteilt, dass die Stromgroßhandelspreise in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen sind. Kunden mit indexierten Produkten würden diese Preiserhöhung schon in ihrer Stromrechnung spüren - aber auch Tarife mit Fixpreisen wurden schon angehoben bzw. wurden Preissteigerungen angekündigt, so die Energieagentur zum jüngsten Energiepreisindex (EPI). Die EnergieAllianzAustria - Wien Energie, EVN und Energie Burgenland – haben Preiserhöhungen ab Oktober angekündigt, die Salzburg AG hat ihren Strompreis schon Anfang Juli erhöht. Der Verbund rechnet, dass die Stromabsatzpreise speziell 2019 steigen, was sich auch auf die Haushalts-Strompreise auswirken würde.

Wetterextreme auch schon 2017 – mit Folgen für die Stromversorgung

Aber auch das Jahr 2017 war ein Jahr der Wetterextreme, was sich auch in der Anzahl der ungeplanten Stromausfälle niedergeschlagen hat. Die heimischen Stromkunden hatten 2017 aufgrund ungeplanter Stromausfälle im Schnitt knapp 32 Minuten keinen Strom. Das geht aus unserer veröffentlichten Ausfall- und Störungsstatistik hervor. Die exakte Dauer liegt bei 31,88 Minuten und entspricht in etwa dem Niveau des Jahres 2013. In den letzten Jahren sind die Ausfallszahlen kontinuierlich nach unten gegangen. Im Jahr 2017 wurde nun wieder ein Anstieg verzeichnet. Der Grund dafür ist ganz klar wetterbedingt und liegt vor allem an den vielen Stürmen, die es im vergangenen Jahr gegeben hat. 2016 lag die kundengewichtete Ausfallszahl noch bei 24,22 Minuten. 

Die sichere Versorgung mit Strom ist für alle heimischen Kunden unerlässlich. Die geringen Ausfallszahlen und die damit einhergehende Versorgungszuverlässigkeit in Österreich kann nach wie vor als sehr gut bezeichnet werden und befindet sich auf einem hohen Niveau.

Österreich im EU-Vergleich weiterhin sehr gut

Auch wenn man einen Blick in Österreichs Nachbarstaaten wirft, sieht man, dass Österreich im europäischen Vergleich sehr gut abschneidet. Die österreichischen Netzbetreiber leisten eine wirklich gute Arbeit, sodass sich die heimischen Stromkunden auf eine zuverlässige Versorgung verlassen können. Kunden in beispielsweise Italien hatten 2016 (aktuellere Zahlen sind international nicht verfügbar) 37 Minuten keinen Strom, in Frankreich 49 Minuten und in Tschechien sogar 73 Minuten. Sehr zuverlässig war die Stromversorgung auch bei unseren deutschen Nachbarn, da waren die Kunden 2016 lediglich 13 Minuten ohne Strom. 

Witterung spielt große Rolle

Genauere Analysen der ungeplanten Ausfallsursachen haben gezeigt, dass Witterungseinflüsse weiterhin - mit 17 der knapp 32 Ausfallsminuten im Jahr 2017 - die bedeutendste Ursache für Stromausfälle in Österreich sind. Wetterbedingte (atmosphärische) Ausfälle erreichten 2017 einen Höchststand seit 2010. Laut einer Mitteilung des Wetterdienstes UBIMET und der UNIQA-Versicherung war 2017 das seither extremste Wetterjahr1. Verglichen mit 2016 gab es allein bei den atmosphärisch bedingten Ausfällen einen Zuwachs von über 65%. Alle übrigen ungeplanten Ausfallsursachen stiegen hingegen im Gesamten lediglich um 5% an.

 

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[1] https://www.ubimet.com/uniqa-ubimet-unwetter-bilanz-2017/