E-Control: Reibungsloser Lieferantenwechsel ist sicherzustellen

Netzbetreiber und Lieferanten sind gefordert, auch bei großem Ansturm gesetzliche Bestimmungen zum Lieferantenwechsel einzuhalten

Allen 260.000 Teilnehmern der VKI-Aktion „Energiekosten-Stop“ wird ab heute die individuelle Ersparnis bei einem Wechsel mitgeteilt. Der Wechsel auf den Gemeinschaftstarif wird bis 11. April möglich sein. Die große Zahl der zu erwartenden Strom- und Gaswechsler bedeute für die neue Wechselplattform der Verrechnungsstelle APCS eine Herausforderung, sagt Walter Boltz, Vorstand der Strom- und Gasregulierungsbehörde E-Control und appelliert an alle Beteiligten entsprechende Vorkehrungen zu treffen. „Die Energielieferanten sind aufgefordert, genügend Personal für den telefonischen Kundendienst zur Verfügung zu stellen und diese fachlich gut vorzubereiten.“ Lieferanten und Netzbetreiber müssten sicherstellen, dass der Wechsel wie gesetzlich vorgeschrieben innerhalb von maximal drei Wochen über die Bühne geht. „Wir haben allen Lieferanten und Netzbetreibern klargemacht, dass die Wechselbestimmungen unbedingt einzuhalten sind“, betont Boltz.

E-Control wird Einhaltung der Wechselbestimmungen überprüfen

Die Regulierungsbehörde werde ein genaues Auge darauf werfen, dass die Bestimmungen eingehalten werden. „Sollte es Probleme geben, werden wir diese genau prüfen“, sagt Boltz, der darauf verweist, dass bei Nichteinhaltung der Bestimmungen Verwaltungsstrafen drohen. „Dass der Wechsel so vieler Kunden gut funktioniert, wird eine Bewährungsprobe für den freien Strom- und Gasmarkt“, unterstreicht Boltz. „Die Netzbetreiber müssen zeigen, dass sie diskriminierungsfrei handeln und jeden Lieferanten gleich behandeln.“ Die Lieferanten wiederum müssten sich kundendiensttechnisch auf die vielen Wechsler vorbereiten. Die Wechselplattform ist ein technisches System, das im Hintergrund den Wechsel des Strom- und Gaslieferanten abwickelt und ist seit Herbst 2013 in Betrieb. Zuletzt wurde die Wechselplattform intensiv getestet, um den zu erwartenden Ansturm technisch meistern zu können. „Diese Tests wurden erfolgreich absolviert“, berichtet Walter Boltz.

Gesamtkosten mit Angeboten auf Tarifkalkulator vergleichen

Konsumenten, die nun ihre individuelle Ersparnis bei einem Wechsel über die VKI-Aktion mitgeteilt wurde, können die Gesamtkosten dieses Angebots (Energiepreis inkl. Netzkosten, Steuern und Abgaben) mit den Gesamtkosten der billigsten Strom- und Gasangebote auf dem Tarifkalkulator der E-Control vergleichen (der Gemeinschaftstarif selbst ist nicht im Tarifkalkulator enthalten). „Es lohnt sich, genau hinzuschauen“, sagt E-Control-Vorstand Martin Graf. „Wer bereit ist, jedes Jahr knapp zehn Minuten in den Wechsel des Strom- oder Gaslieferanten zu investieren, fährt auch mit den billigsten Angeboten auf dem Vergleichsrechner der E-Control gut.“ Die meisten Lieferanten bieten im ersten Jahr einen satten Neukundenrabatt an, der aber im zweiten Jahr wieder wegfällt. „Es spricht aber nichts dagegen, nach einem Jahr wieder zu einem anderen Lieferanten zu wechseln. Sparfüchse heimsen damit jedes Jahr wieder einen satten Neukundenrabatt ein.“

Energiekunden haben zwei Partner

Strom- und Gaskonsumenten haben zwei unterschiedliche Partner, den Netzbetreiber und den Lieferanten:

Der Netzbetreiber ist für die Wartung und Instandhaltung des Strom- oder Gasnetzes genauso zuständig wie für alle Leistungen rund um den Zähler, wie etwa den Einbau, die Instandhaltung oder die Ablesung. Wer der Netzbetreiber ist, hängt ausschließlich von der Wohnadresse ab. Der Netzbetreiber bleibt immer derselbe und kann nicht frei gewählt werden.

Der Strom- oder Gaslieferant kann frei gewählt werden. Der Lieferant kauft für seine Kunden Strom bzw. Gas ein oder produziert die Energie selbst in eigenen Kraftwerken. Die Preise sowie die Herkunft der Energie sind von Lieferant zu Lieferant unterschiedlich.

Ihren günstigsten Strom- und Gaslieferanten finden Konsumenten mit dem Tarifkalkulator der E-Control: www.e-control.at/tarifkalkulator