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Branchenaustausch zu Netzanschlussverfahren

Im Rahmen einer Initiative zur Beschleunigung des Netzanschlusses von Erneuerbaren Energien setzen wir auf verstärktes Monitoring und Erfahrungsaustausch innerhalb der Branche. Im Zuge der Initiative wurden bei einem ersten Event Mitte Jänner, an dem ca. 60 Verteilernetzbetreiber teilnahmen, Best Practices in den Netzanschlussprozessen vorgestellt und diskutiert. Dabei haben sich folgende Schlüsselfaktoren für einen effizienten Netzanschlussprozess herauskristallisiert:

  • die Möglichkeit einer elektronischen Kundenanfrage
  • eine standardisierte und weitgehend automatisierte Netzanschlussbeurteilung
  • eine automatisierte Angebotserstellung

Weiters wurde die Schwierigkeit des Aufbaus der digitalisierten Prozesse vor allem für kleinere Verteilernetzbetreiber diskutiert. Dazu wurde Unterstützung innerhalb der Branche zugesagt.

Es wurden Folgetermine vereinbart, um den guten Austausch zu fördern. Weitere Maßnahmen, bei denen auf Basis bestehender Marktregeln auch Prozesse bei der Fertigstellungsmeldung und Inbetriebnahme von Stromerzeugungsanlagen sowie beim Netzanschluss von Ladestellen für Elektrofahrzeuge beleuchtet werden, sind in Planung.

Veröffentlichung SoMa Strom Fahrpläne

Nach der durchgeführten Konsultation und intensiven Abstimmungen mit den relevanten Marktteilnehmern haben wir die neue Version der Sonstigen Marktregeln (SoMa) Strom „Fahrpläne“ Ver. 6.5 (https://www.e-control.at/bereich-recht/soma-strom), die mit 23.1.2023 in Kraft getreten ist, veröffentlicht. Dieses Kapitel regelt den im Rahmen des Bilanzgruppensystems vorgesehenen Energieaustausch in Form von Fahrplänen zwischen den Bilanzgruppen innerhalb einer Regelzone und über Regelzonen-, Regelblock- und Staatsgrenzen hinweg. Neu dazugekommen sind die Details zum Austausch von Fahrplandaten (Stromerzeugungs-/Verbrauchsfahrpläne und Verfügbarkeitsfahrpläne) der signifikanten Netznutzer (SNN) gemäß Art. 46, 49, 52 und 53 der Verordnung (EU) 2017/1485, System Operation Guideline (SOGL), § 66 Abs. 3 ElWOG 2010 sowie § 6, 7 und 8 der SOGL Datenaustausch-V.

Die SOGL ist ein Schritt in der sukzessiven Harmonisierung des Übertragungsnetzbetriebs der EU. Dadurch wird der reguläre Betrieb der Übertragungsnetze geregelt https://www.e-control.at/so-guideline. Ein wichtiger Teil davon betrifft die Betriebssicherheit, die auf Basis des gezielten Datenaustauschs zwischen den Übertragungsnetzbetreibern, Verteilernetzbetreibern und signifikanten Netznutzern (SNN) überwacht wird. Der Informationsaustausch umfasst die folgenden Daten: Stammdaten und Zählwerte, Stromerzeugungs-/Verbrauchsfahrpläne und Verfügbarkeitsfahrpläne sowie Echtzeitdaten https://markt.apg.at/rechtlicher-rahmen/system-operation-guideline/.

7th CEER-ECRB Benchmarking Report on the Quality of Electricity and Gas Supply: neue Fassung des Europäischen Berichtes zur Versorgungsqualität  veröffentlicht

Der „7th CEER-ECRB Benchmarking Report on the Quality of Electricity and Gas Supply“ ist ein periodisch erscheinender Bericht mit detaillierten Analysen der Strom- und Gasversorgungsqualität in Europa - 39 Länder sind diesmal berücksichtigt. Das Ziel der Versorgungsqualität ist es, ein hohes Niveau der Versorgungskontinuität, der Spannungsqualität, der Gasqualität und des Kundendiensts bereitzustellen.

Versorgungskontinuität ist meistens durch Indikatoren dargestellt, die die Unterbrechungsdauer, die Anzahl der Unterbrechungen und die nicht gelieferte Energie beschreiben. In dieser Fassung des Berichtes sind Unterbrechungsindikatoren von 2010 bis 2018 analysiert und das Ergebnis ist, dass die meisten Länder ihre Unterbrechungsdauer und Unterbrechungshäufigkeit (exklusive regional außergewöhnlicher Ereignisse) gesenkt oder zumindest aufrechterhalten haben.

Spannungsqualität bezieht sich auf Störungen der Stromversorgung (außer Unterbrechungen), also Abweichung von den optimalen Werten. Die Spannungsqualität wird durch die angeschlossenen Anlagen (Verbraucher und Erzeuger) beeinflusst und mit zunehmender dezentraler Erzeugung steigt der Bedarf für eine geeignete Regulierung der Spannungsqualität durch Standards, minimale Anforderungen oder Anreize. Die Norm EN 50160 beschreibt Grenzen für Spannungsqualitätsstörungen und wird in allen Ländern eingesetzt, wobei einige Länder noch strengere Anforderungen haben.

Kommerzielle Qualität spielt eine wichtige Rolle in der Geschäftsbeziehung zwischen Konsument:innen und den Netzbetreibern, mit Schwerpunkt auf Niederspannungs- oder Niederdruckebene. Neue Anschlüsse, Trennung vom Netz, Reparaturen, Zählerablesung oder Beseitigung der Spannungsqualitätsprobleme sind einige Beispiele für Dienstleistungen, die mit kommerzieller Qualität zu tun haben. Jedes Land hat sein eigenes Regulierungssystem mit eigenen Standards, Fristen und Strafen. Garantierte Indikatoren, die eine Entschädigung der Konsument:innen gewährleisten (auf Kundenanfrage oder automatisch), werden immer öfter verwendet.

Die technische Qualität von Gas beschäftigt sich mit Versorgungsunterbrechungen, der technischen Sicherheit und der Gasinfrastruktur. Versorgungsunterbrechungen bei Gas sind weniger häufig, aber dauern normalerweise länger als bei Strom. Indikatoren können auch für Gasunterbrechungen verwendet werden und sind meistens gleich wie bei Strom. Die Verfügbarkeit und Regulierung der Infrastruktur für Gasspeicher und LNG (Flüssiggas) wurde auch in diesem Bericht analysiert. Die Erdgasqualität beschäftigt sich hauptsächlich mit chemischer Zusammensetzung des Erdgases (zum Beispiel Methan, Schwefel, Wasserstoff, Sauerstoff etc.), welche abhängig von seiner Herkunft unterschiedlich sein kann. Viele Länder verlassen sich auf die Standards des Europäischen Komitee für Normung (CEN), auch wenn sie für Gasqualitätsparameter nicht rechtsverbindlich sind.

Zu finden ist der Bericht unter https://www.ceer.eu/2210.